Bye Bye LA, St. Barbara and Highway 1

Nun ist sie vorbei-die schöne Zeit am Meer. Da sitzen wir in lauer Abendluft mit aufgefrischten Sommersprossen auf unseren irgendwie schweren Koffern und freuen uns schon jetzt auf das angekündigte WiFi im Flieger der Southwest-Airline, die uns dann gegen 8 Uhr morgen früh gen Vegas bringt. Jaja, der frühe Vogel fängt den Wurm-davon lassen wir uns auch hier an der Westküste nicht von abbringen 😉

Hinter uns liegen zwei Tage voller Pacificluft. Der Mittwoch trieb uns entlang der Küste in Richtung Santa Barbara. Der Ort der Reichen und (früher) Schönen. Einfach zu finden-immer den Highway 1 entlang und vor allem dann irgendwo in Ventura alle richtigen Hinweisschilder beachten. Denn während wir noch über das Straßenschild “Channel Avenue” schmunzelten, ignorierten wir zeitgleich das kleine grüne Zeichen mit der 1 und landeten auf der 101. Grundsätzlich richtig, wenn man den Abzweig an der richtigen Stelle macht. Wir aber nutzten die Gelegenheit für eine ausgiebige Betrachtung der nicht nur angrenzenden Berge von der Meer abgewandten Seite, sondern wissen auch woher all die vielen großen und riesigen Erdbeeren kommen und konnten zum Bersten vollbehangene Bäume mit Zitrusfrüchten bestaunen. Kalifornische Vielfalt eben. Entlang der Küstenstraße auch wahres Augenfutter-sei es die bewachsenen Berge mit roten und gelben Sandbänken, die sportliche Freaks zum Joggen benutzen (echt schräg-im wahrsten Sinne des Wortes) oder die teils sehr rauhe Küste mit harten Wellen, begleitet von Pelikanen und Möwen und immer wieder hartgesottene Radfahrer.

Santa Barbara selbst mutet eher europäisch an. Quasi Timmendorf in richtig hübsch. Kleine weisse Häuser, gepflegte Straßen, hier und da aber auch einige Freaks, die samt Hund und Rucksack durch die Welt vagabundieren. Viele Studenten und auch im Bereich der Automobile ein völlig anderes Erscheinungsbild. In LA sieht man etliche deutsche Autos, die Hitliste anführend: der Mini. Natürlich nur in neu und allen Varianten. Hier aber eher Oldtimer, so dass es Spaß macht den Strassengeräuschen zu lauschen.
Zumindest konnten wir das in der State Street wahrnehmen, wo die Preise völlig normal sind. Es gibt dann andere Viertel, wo Kirk Douglas und Ophra Winfrey ihre Eistüten shoppen. Wir haben uns den Teil geschenkt, war es uns doch wichtiger auf dem Rückweg die goldenen Sonnenstrahlen zu genießen. Die Sonne geht hier dank ihrer Lage am richtigen Breitengrad nicht ganz so schnell unter wie man es aus der Karibik kennt. Und so sieht man entlang des Highways schon das eine oder andere Wohnmobil oder Auto, welches extra für diese eine wunderbare Stunde hier parkt und sich den salzigen Wind um die Nase wehen lässt. Immer mit diesem Gefühl von Freiheit, Zeitlosigkeit und ohne Gedanken an irgendwelchen wichtigen oder unwichtigen Dinge.

Unser letztes Frühstück dann heute morgen im “Gladstone” in Malibu. Apropo – Malibu selbst ist wirklich eine Stadt, was man beim Durchfahren auf der oft genannten Straße (kurz CA1) gar nicht merkt. Diese kleine Stadt hat immerhin 12.645 Einwohner (Stand 2010). Also im Nachhinein betrachtet-wir haben nur einen Bruchteil gesehen und müssen wohl nochmal hierher.

Allein schon um die vielen tollen Restaurants zu checken, die wir empfohlen bekommen haben. Eines mussten wir heute Abend leider absagen – auf dem Weg nach Hollywood sind wir in eine Rushhour geraten, die uns bewog auf den Ausblick über LA zu verzichten und statt dessen wieder im Meeresrauschen zu schwelgen. Innerhalb von 40 Minuten haben wir es gerade mal geschafft auf einer 3spurigen Strasse nur 5 Blocks vorwärts zu kommen. Und zwar um 4:30 am Nachmittag. Unglaublich welche Automassen sich da bewegen. Kopfschütteln.

Abgelegt haben wir unser Kopfschütteln bei der Frage: wer hat jetzt Vorfahrt? Es gibt kein “rechts vor links”. Fahren darf der, der zuerst an der Kreuzung ankommt. Ob nun mit oder ohne Stopp-Schild ist dabei offensichtlich egal. Wir jedenfalls hatten unseren Spaß dabei und Hinweisschilder mit “dip” weisen nicht auf eine Beilage der überall erhältlichen dunklen Tacco-Chips hin, sondern entpuppen sich als Vorteil für die Schürze am Wagen…hier fährt man offensichtlich nach und mit viel Gefühl 😉

Wir werden also mit zahlreichen guten und lustigen Erinnerungen und sehr erholt diese tolle Stadt und deren bezaubernde Umgebung verlassen und widmen uns neuen Abenteuern: Vegas mit seinen bunten und verrückten Geschichten, einem weiteren Heli-Ausflug, dem Death Valley, Grand Canyon und Valley of Fire und und und…

Und während Deutschland in den Tag startet, heißt es für uns: Good Night California